ChatGPT und KI im Marketing: Fluch oder Segen?
ChatGPT, ein hilfreicher Assistent?
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) und speziell von ChatGPT, welches von OpenAI entwickelt und im November 2022 veröffentlicht wurde, hat in vielen Branchen, insbesondere im Marketing, eine Revolution ausgelöst.
Zunächst einmal hat sich ChatGPT als unglaublich nützliches Werkzeug erwiesen, um kreative Prozesse zu unterstützen. Sei es bei der Generierung neuer Ideen, der Findung der passenden Wortwahl oder der Betrachtung von Themen aus neuen Perspektiven – ChatGPT kann innerhalb von Sekunden Vorschläge liefern, die den kreativen Horizont erweitern. Auch bei der Erweiterung von eigenem Wissen kann ChatGPT eine Stütze sein. Diese Hilfestellung ist besonders wertvoll in Momenten, in denen die Kreativität einmal überfordert oder man auf der Suche nach einem frischen Blickwinkel ist.
Anfänglich begegnete Ich dem Ganzen mit einer gewissen Skepsis. Einerseits hege ich eine tiefe Leidenschaft für meinen persönlichen Schreibstil, den ich sowohl im privaten als auch im beruflichen Rahmen täglich ausarbeite. Andererseits bin ich mir durchaus bewusst, welche Mühe und Arbeit hinter der Erstellung eines Artikels, eines Blogbeitrags, eines Social Media Posts oder ähnlicher Inhalte steckt und es deshalb innovativ wäre, unterstützende Tools zu nutzen. Also galt: Probieren geht über Studieren!
Meine Erfahrung im Bereich Marketing hat gezeigt, dass ChatGPT besonders dann seine Stärken ausspielt, wenn es darum geht, erste Entwürfe zu erstellen oder Ideen zu skizzieren. Für mich ist es eine Art Denkanstoß in die richtige Richtung. Es ermöglicht mir, effizienter zu arbeiten und Zeit zu sparen, die ich sonst mit dem Formulieren von Texten oder dem Brainstorming von Ideen verbracht hätte.
Wenn ich das Chatbot befrage, dann nicht, weil ich einen 0815-Text erstellen möchte. Ich sehe ChatGPT eher als Assistent. Mittlerweile bin ich begeistert, welch einen Vorteil das Ganze darstellt. In meinem Job fallen verschiedenste Aufgaben an, in denen ich spontan und dennoch konzentriert reagieren muss. Und manchmal bleibt am Ende des Arbeitstages auch nicht das Zeitfenster, welches man gerne für kreatives Schreiben nutzen würde. Mit ChatGPT kann ich klare Ideen und neue Denkanstöße anfragen, um darauf dann aufzubauen.
Die Grenzen von ChatGPT
Trotz der vielen Vorteile, die ChatGPT bietet, bin ich der Meinung, dass ein ausschließlich auf ChatGPT basierender Beitrag nicht die gleiche Qualität und Persönlichkeit besitzt wie einer, der von einer Person verfasst wurde. Texte, die vollständig von KI generiert werden, können oft künstlich wirken und es fehlt ihnen an der individuellen Note, die Leserinnen und Leser in einem Artikel suchen. Ein rein generierter Text könnte leicht den Eindruck erwecken, nicht mit echtem Interesse oder Engagement geschrieben worden zu sein.
Darüber hinaus gibt es ebenso Grenzen, bei welchen ein ChatGPT Text nicht die komplexen, menschlichen Emotionen vermitteln kann, die ein Autor* herüberbringen will. ChatGPT mag in der Lage sein, Informationen zu verarbeiten und in eine verständliche Sprache zu übersetzen, aber die Fähigkeit, echtes Empfinden oder tiefe Einsichten zu vermitteln, bleibt bislang unerreicht.
Vorteile und Fakten
- Globale Zugänglichkeit: ChatGPT ist in über 160 Ländern verfügbar und unterstützt über 70 Sprachen.
- Produktivitätssteigerung: Unternehmen und Einzelpersonen nutzen ChatGPT, um Arbeitsprozesse zu automatisieren und effizienter zu gestalten. Im Blick auf die kommenden fünf Jahre sehen die Deutschen den Einfluss auf Produktivität und Effizienz mit einer bis zu 15-prozentigen Steigerung bei 28 %. Eine 25-prozentige Steigerung erwarten 9,7 % (²).
- Kreativitätsförderung: Kreative Berufe nutzen ChatGPT, um Ideen zu generieren oder Schreibblockaden zu überwinden. Es ist ein Tool, welches wirkungsvoll im Marketing unterstützen kann. Man spart Zeit und Ressourcen; nicht jedoch den Menschen dahinter.
Nachteile
- Qualitätsbedenken: Kritiker weisen auf die Schwankungen in der Qualität der von ChatGPT generierten Inhalte hin.
- Arbeitsmarktimplikationen: Es gibt Bedenken, dass KI-Technologien wie ChatGPT langfristig Arbeitsplätze ersetzen könnten. Die offene Frage dahinter ist, inwiefern eine Technologie einen Menschen (komplett) ersetzen kann.
- Ideologische Färbung: Antworten der KI könnten ideologisch gefärbt sein. Denn bisher ist wenig darüber bekannt, wie ChatGPT die Texte auswählt, die in seine Antworten einfließen. Die KI orientiert sich an der Menge von Texten und Meinungen, die im Internet zu einem Thema vorhanden ist, dies kann so auch zu voreingenommenen ChatGPT-Antworten führen.
„Wenn ChatGPT so ein toller Assistent ist, wie lange dauert es, bis du deinen Job an ihn verlierst?“
Für mich ist eine derartige Technologie kein Ersatz, eher ein Werkzeug zum Wachstum.
Die Bedeutung und die Wichtigkeit von menschlichen Fähigkeiten im Marketing stellen für mich wesentliche Aspekte für eine effektive Arbeit dar – und sind nicht zu ersetzen!
Talente wie Organisationsfähigkeit, Zahlenverständnis, Logik, Menschlichkeit, Planungssicherheit, Kreativität, Emotion und Mitdenken sind in jedem Menschen* anders ausgeprägt. Die eigene emotionale Intelligenz einsetzen zu können, ein ethisches Urteilsvermögen zu besitzen und die Fähigkeit, tiefgreifende zwischenmenschliche Werte beurteilen zu können: Dies haben meiner Meinung nach nur menschliche Individuen, nicht technologische Roboter.
Diese Elemente einer eigenen Persönlichkeit in Kombination mit kreativen Ideen, der Leidenschaft für den Beruf und eigenem Können sind in vielen Unternehmen zentral gewünscht und können mit der ChatGPT erweitert und unterstützt werden – jedoch nicht ersetzt!
Fazit: Ein Gleichgewicht finden
Für mich ist ChatGPT weder Fluch noch Segen, sondern eine Maßnahme, welche, wenn diese richtig eingesetzt wird, eine große Hilfe sein kann. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Effizienz und den Möglichkeiten, welche die KI bietet, und der unersetzlichen menschlichen Kreativität und Emotionalität. ChatGPT sollte als Ergänzung zum menschlichen Schaffensprozess gesehen werden, nicht als Ersatz.
Indem wir die Stärken von KI nutzen, ohne dabei die Bedeutung menschlicher Fähigkeiten zu vergessen, können wir die Qualität und den Mehrwert unserer Arbeit im Marketingbereich steigern. Es ist eine Partnerschaft, in der Mensch und Maschine zusammenarbeiten, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
Marketing Facts
- ChatGPT erreichte eine Million Nutzer in nur fünf Tagen, schneller war nur „Threads“ von Instagram binnen einer Stunde. Somit belegte ChatGPT Platz 2 im Ranking.
- ChatGPT enthält 570 Gigabyte an Textdaten, was ungefähr der 129-fachen Anzahl an Wörtern in der gesamten „Der Herr der Ringe“-Reihe (einschließlich „Der Hobbit“) entspricht.
Es grüßt das Marketing von WERNER companies GmbH
Quellen:
tooltester.com
www.smart-home-fox.de
skimai.com
(²) statista.com
* = (m/w/d)