nachhaltiges Facility Management © Song_about_summer/AdobeStock
Klare Ziele & saubere Strategien für nachhaltiges Facility Management
Nachhaltiges Facility Management ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Und das aus gutem Grund. Mit einem umweltbewussten und ressourcenschonenden Gebäudemanagement lässt sich nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern es ist auch möglich, langfristig Kosten einzusparen. Doch was genau versteht man unter nachhaltigem Facility Management und wie kann man es in der Praxis umsetzen? In diesem Blogbeitrag erhalten Sie einen Überblick und bekommen Tipps für die Umsetzung in Ihrem Unternehmen.
Warum ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema im Gebäudemanagement?
Ein nachhaltiges Gebäudemanagement hat viele Vorteile. Der vielleicht offensichtlichste aus Sicht des Facility Managements: Eine Senkung des Energiebedarfs führt zwangsläufig auch zu einer Senkung der Betriebskosten. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Nachhaltigkeit wird im Facility Management auch deshalb immer wichtiger, weil das Thema zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerät.
Tatsächlich ist der Betrieb von Gebäuden ein entscheidender Faktor auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Es wird geschätzt, dass Gebäude für rund ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Damit kann durch ein nachhaltiges Gebäudemanagement eine beträchtliche Menge an CO2 eingespart werden.
Eine Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen, ist etwa die Verbesserung der Effizienz bestehender Systeme und Prozesse. Darüber hinaus können Gebäudemanager nachhaltige Praktiken wie Recycling, Kompostierung und Wassereinsparung einführen, um ihre Umweltauswirkungen zu verringern.
In Summe bezieht nachhaltiges Facility Management eine Vielzahl von Aspekten wie den Ressourcenverbrauch, den Schadstoffausstoß und die Vermeidung von Müll in den Betrieb von Gebäuden und Anlagen ein. Dieser Ansatz kann innerhalb kürzester Zeit zu Einsparungen bei den Betriebskosten führen und sich positiv auf das Image des Unternehmens auswirken. Weshalb das so ist, sehen wir uns nun genauer an.
Nachhaltigkeit und grünes Facility Management werden von der Politik eingefordert
Dass die Bemühungen um ein grünes Facility Management an Fahrt aufnehmen, wird von der Politik bewusst eingefordert. Die europäische Gesetzgebung hat im Rahmen des Green Deals umfassende Environmental-, Social- und Governance-Kriterien (ESG) formuliert, die das Thema Nachhaltigkeit mit einer Reihe konkreter Anforderungen in den Mittelpunkt stellen. Auch die Bundesregierung stellt Forderungen: Bis 2030 muss der Gebäudesektor die klimaschädlichen Emissionen um mindestens 66 % reduzieren; bis 2050 soll ein komplett klimaneutraler Gebäudebestand erreicht worden sein.
Aus diesem Grund sind bereits jetzt eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Gebäudemanagements ins Leben gerufen worden. Dazu gehören Anreize für Energiesparmaßnahmen, die Förderung einer umweltfreundlichen Gebäudeplanung und die Nachrüstung bestehender Gebäude mit effizienteren Systemen.
Grünes Facility Management als Wettbewerbsvorteil bei der Kundenzufriedenheit
Es ist nicht nur die Politik, die ein nachhaltiges Facility Management forciert. Auch hinsichtlich der Kundenentscheidungen rückt Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus.
Laut Lünendonk-Studie 2021 „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Facility Services seit mehreren Jahren kontinuierlich an. Knapp 27 Prozent der Befragten haben sich laut Lünendonk innerhalb des Studienzeitraums gezielt nach nachhaltigen Services erkundigt.
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Auftraggeber bei der Wahl eines Gebäudedienstleisters heute verstärkt Nachhaltigkeitszertifizierungen im Blick haben. Längst schon hat sich herumgesprochen, dass Zertifizierungen, Ratings und Standards wichtige Instrumente sind, um ein nachhaltiges Facility Management zu gewährleisten. Facility Manager sollten sich deshalb gezielt mit LEED, BREEAM oder der Anerkennung von Dienstleistungen im Rahmen der DNGB-Zertifizierung beschäftigen.
Wenn das geschieht, können sie von einem klaren Wettbewerbsvorteil profitieren, wenn es darum geht, Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden.
Klimaneutraler Gebäudebetrieb: Welche Punkte sind für ein nachhaltiges Facility Management von wesentlicher Bedeutung?
Ein nachhaltiges Facility Management ist auf eine umweltbewusste, energieeffiziente und ressourcenschonende Betriebsführung von Immobilien ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem die folgenden Aspekte:
- Energiemanagement: Grünes Facility Management setzt einen Fokus auf die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Förderung der Energieeffizienz. Dies kann durch die Erneuerung von Gebäude- und Anlagentechnik, die Nutzung erneuerbarer Energien und das Monitoring von Energieverbrauchsmustern erreicht werden.
- Ressourcenschonung: Ein nachhaltiges Facility Management achtet auch auf den verantwortungsbewussten Umgang mit wertvollen Ressourcen. Dazu gehört zum Beispiel der sorgfältige Umgang mit Wasser und Abwasser sowie die bewusste Auswahl von Materialien im täglichen Gebrauch.
- Abfallwirtschaft: Die Trennung und Wiederverwertung von Abfällen spielt eine wichtige Rolle im grünen Gebäudemanagement. Dazu gehört die verantwortungsvolle Entsorgung potenziell umweltschädlicher Stoffe sowie die sorgfältige Berücksichtigung der Art der erzeugten Abfälle.
- Umweltmanagement: Ein weiterer Schwerpunkt ist das Umweltmanagement, das sich mit der Minimierung von Umweltauswirkungen und der Förderung von umweltfreundlichen Praktiken befasst. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von natürlichen Reinigungsmitteln im Facility Management als Teil einer Green Clean Kampagne.
- Gebäudeoptimierung: Ein nachhaltiges Facility Management zielt auf eine langlebige, sichere und zuverlässige Betriebsführung von Gebäuden und Anlagen ab. Dazu gehört die regelmäßige Wartung und Instandhaltung von Gebäudekomponenten, die Überwachung von Betriebsprozessen und die Optimierung von Gebäudeleistungen.
- Mitarbeiterbeteiligung: Ein wichtiger Aspekt nachhaltigen Facility Managements ist auch die Beteiligung und Motivation der Mitarbeiter. Dazu gehören zum Beispiel Schulungsmaßnahmen bezüglich nachhaltiger Praktiken.
Green Buildings: Haben Sie die Vorschriften im Blick?
Bei all diesen Maßnahmen gilt: Gesetzliche Vorgaben müssen erfüllt werden, und mit Beginn des Jahres 2023 sind die Vorschriften hinsichtlich der Nachhaltigkeit im Gebäudemanagement noch strenger geworden als in den Jahren zuvor. Nicht mehr nur große Konzerne, sondern auch kleinere Unternehmen sind nun dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Lageberichte aufzunehmen. Auf diese Weise soll die Einhaltung rechtlicher Anforderungen zweifelsfrei nachgewiesen werden. Außerdem können Facility Manager die Nachhaltigkeitsberichte dazu nutzen, zu dokumentieren, welche Schritte sie hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedankens bereits unternommen haben.
Weshalb das wichtig ist, hatten wir bereits angerissen: Im Rahmen des Green Deals der EU wurden mehrere relevante ESG-Kriterien formuliert und eingefordert. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, einen Blick auf die Taxonomie-Verordnung zu werfen, die seit 2023 als verbindliches Klassifizierungssystem für die grüne Wirtschaft in der EU gilt. Sie ermöglicht die praktische Umsetzung des EU-Green-Deals und beschreibt, welche nichtfinanziellen Informationen von Unternehmen offengelegt werden müssen. Die in diesem Zusammenhang genannten Themenfelder sind bisher der Klimaschutz, die Anpassung an den Klimawandel, die nachhaltige Nutzung und der Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung sowie der Schutz von Ökosystemen und Biodiversität.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit in Gebäuden?
Die Digitalisierung spielt eine immer wichtigere Rolle, wenn es darum geht, Facility Manager bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Durch den Einsatz von Datenanalysen, Prognosemodellen und künstlicher Intelligenz können Facility Manager die Leistung ihrer Gebäude genauer überwachen. So können sie schnell Probleme erkennen, die angegangen werden müssen, und Strategien zur Verringerung der Umweltauswirkungen entwickeln. Darüber hinaus ermöglichen es KI-gestützte Automatisierungslösungen Gebäudemanagern, zeitaufwändige Aufgaben effizienter und ressourcenschonender als bisher zu gestalten. Dies betrifft beispielsweise die Planung von Wartungsarbeiten oder die Überwachung der Gebäudeleistung.
Insgesamt ist die Digitalisierung ein wertvolles Instrument zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Gebäuden, auf dessen Nutzen wir in einem gesonderten Beitrag noch genauer eingehen werden. In jedem Fall können Gebäudemanager mithilfe moderner Technologien negative Auswirkungen auf die Umwelt verringern und gleichzeitig Kosteneinsparungen sowie ein besseres Nutzererlebnis erzielen.
Was Facility Manager konkret tun können, um ein nachhaltiges Gebäudemanagement zu fördern
Facility Manager haben die Möglichkeit, den nachhaltigen Betrieb eines Gebäudes gezielt zu beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, die den Weg in eine grüne und klimaneutrale Zukunft ebnen:
Initiativen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Co2-Reduktion
Der effiziente Umgang mit Energie ist einer der wichtigsten Bestandteile eines nachhaltigen Facility Managements. Dazu gehört neben einer gründlichen Analyse des Energieverbrauchs auch die Umsetzung von Strategien, die den Gesamtenergieverbrauch senken und gleichzeitig die betrieblichen Anforderungen erfüllen.
Dies kann durch verschiedene Maßnahmen gelingen. Dazu gehören unter anderem der Austausch alter Beleuchtungssysteme, der Einsatz moderner Sensortechnik oder die Erschließung erneuerbarer Energiequellen, wie z. B. Solaranlagen. Darüber hinaus kann das Facility Management auch dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren, indem es auf umweltfreundliche Materialien und Technologien setzt.
Natürliche Reinigungsmittel für den täglichen Einsatz in grünen Gebäuden
Umweltfreundliche Reinigungsmittel sind für ein nachhaltiges Gebäudemanagement, das Klimaneutralität anstrebt, unerlässlich. Diese Reinigungsmittel werden aus natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt und sind frei von aggressiven Chemikalien, die die Umwelt schädigen können. Außerdem sind sie biologisch abbaubar, das heißt, sie hinterlassen keine giftigen Rückstände.
Reduzierung von Abfall als Teil eines nachhaltigen Facility Managements
Abfallentsorgung und Recycling sind Schlüsselkomponenten eines nachhaltigen Gebäudemanagements. Im ersten Schritt sollten Facility Manager genau prüfen, welche Arten von Materialien in ihrem Unternehmen verwendet werden. Im Anschluss kann dann bestimmt werden, welche Materialien recyclebar sind und welche nicht.
Wassereinsparung im Gebäudemanagement
Auch das Einsparen von Wasser ist eine wichtige Komponente für ein nachhaltiges Facility Management. Es gibt viele Möglichkeiten, die wertvolle Ressource Wasser einzusparen. Zum Beispiel, indem Armaturen und Geräte mit geringem Durchfluss oder Regenwassersammelsysteme installiert werden. Dies dient nicht nur der Umwelt, sondern macht sich am Ende auch in barer Münze bezahlt.
Die nachhaltige Beschaffung von Geräten als Teil eines nachhaltigen Gebäudebetriebs
Die nachhaltige Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen ist ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Gebäudemanagements. Sie beinhaltet die sorgfältige Auswahl und den Kauf umweltfreundlicher Produkte, Dienstleistungen und Materialien. In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch, einen Blick auf die Lebenszykluskosten zu werfen, die mit den Produkten verbunden sind.
Bildung und Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit im Facility Management
Schließlich können Facility Manager den Nachhaltigkeitsgedanken durch Aufklärung und Sensibilisierung von Mitarbeitern und Kunden fördern. Dieses Ziel lässt sich durch Kampagnen, Workshops und andere Initiativen zur Förderung der Nachhaltigkeit erreichen.
Wie finden Facility Manager die richtigen Partner?
Ein nachhaltiges Facility Management kann nur umgesetzt werden, wenn alle Beteiligten mitziehen. Deshalb ist es wichtig, dass auch Geschäftspartner und Lieferanten nachhaltige Standards einhalten. Facility Manager sollten in diesem Zusammenhang alle genannten Aspekte berücksichtigen und nach potenziellen Partnern suchen, die ihre Anforderungen am besten erfüllen. Im Idealfall haben Dienstleister Erfahrung im nachhaltigen Gebäudemanagement, verfügen über die nötigen Zertifizierungen und setzen sich damit nachweislich für eine klimaneutrale Zukunft ein.
Sie haben noch weitere Fragen rund um ein nachhaltiges Facility Management? Dann kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.